- Hypercar GMR-001 in Portimão im Einsatz
- Zuverlässigkeit im Fokus der dreitägigen Testfahrten
- Komplettes Fahreraufgebot der WEC-Saison 2026 erstmals am Start
23. September 2025, Frankfurt (Deutschland) – Genesis Magma Racing hat den ersten Dauertest seines Hypercars GMR-001 erfolgreich abgeschlossen. Drei Tage lang testete das Team auf dem „Autódromo Internacional do Algarve“ in Portimão (Portugal) die Zuverlässigkeit aller Fahrzeugkomponenten.
Extrembelastung für alle Komponenten früh in der Entwicklungsphase
Der 32-Stunden-Test war ein wichtiger Schritt in der Fahrzeugentwicklung vor dem Start in der Hypercar-Klasse der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) im Jahr 2026. „Das Hauptziel bei einem Dauertest besteht darin, möglichst viele Kilometer mit dem Auto zu absolvieren und herauszufinden, welche Probleme auftreten können“, sagt Justin Taylor, Chefingenieur bei Genesis Magma Racing. „Wir haben erst sechs oder sieben Testtage hinter uns, daher hoffen wir, dass in dieser Phase möglichst viele Probleme auftreten, damit noch genügend Zeit bleibt, sie zu beheben. Ich denke, wir können mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein. Wir haben viele Kilometer zurückgelegt, doch wir stehen nach wie vor am Anfang der Fahrzeugentwicklung. So haben wir bei jedem Stint etwas Neues gelernt, was wir mitnehmen und in die nächsten Tests einfließen lassen können.“
Neben André Lotterer und Pipo Derani erhielten Mathys Jaubert und Dani Juncadella ihre erste Einsatzzeit im GMR-001. Sie wurden erst kürzlich für das Fahreraufgebot der anstehenden WEC-Saison bestätigt. „Als Fahrer will man schnelle Rundenzeiten fahren, um die Komponenten richtig zu belasten und eventuelle Fehler aufzuspüren“, so Pipo Derani. „Das Auto ist brandneu, daher müssen wir schauen, ob alle Teile über einen so langen Zeitraum halten. Wenn wir Schwachstellen finden, müssen wir herausfinden, was wir tun können, um sie auszumerzen. Wir versuchen uns schon jetzt auf die 24 Stunden von Le Mans im nächsten Jahr vorzubereiten.“
Tests von Kühlung, Scheinwerfern und Stint-Management
Bei den Tests in Portugal stellten hohe Temperaturen von über 30 Grad das innovative Kühlsystem des GMR-001 sowie den 3,2-Liter-V8-Biturbo-Motor und die übrigen Komponenten des Antriebsstrangs auf eine harte Probe. Während der Nachtfahrten richtete das Team die Aufmerksamkeit auf die Scheinwerfer, die im Genesis-typischen Zwei-Linien-Design gehalten sind. Die richtige Lichtstreuung und Leuchtstärke sind bei langen WEC-Rennen von entscheidender Bedeutung, damit alle Fahrer sicher unterwegs sind.
„Wir haben schnell gemerkt, dass unsere Scheinwerfer sehr gut sind“, so André Lotterer, der als erster Fahrer mit dem GMR-001 nach Sonnenuntergang unterwegs war. „Wir haben uns bewusst für die Entwicklung unserer eigenen Scheinwerfer entschieden, um die Designidentität von Genesis beizubehalten. Doch wir wussten auch, dass wir auf die richtige Qualität achten mussten. Daher war es nun sehr erfreulich, dass wir so schnell eine Entscheidung bei diesem Thema treffen konnten.“
Die Fahrer absolvierten während des Dauertests Doppel- oder sogar Dreifachstints. Die langen Einsätze im Cockpit – insbesondere auf einer physisch anspruchsvollen Strecke wie dem welligen Kurs in Portimão – ermöglichte den Fahrern, wichtiges Feedback zum Fahrkomfort zu geben. Gleichzeitig konnten die Ingenieure Daten sammeln, die für ein effizientes Stint-Management erforderlich sind. Zudem ließ sich der Reifenverschleiß der verschiedenen Mischungen bei unterschiedlichen Streckentemperaturen messen und der Energieverbrauch so einstellen, dass er den WEC-Vorgaben entspricht.
Neue Piloten sorgen für Begeisterung und neues Feedback
Nachdem sie als Teil des Fahreraufgebots für 2026 bestätigt worden sind, beteiligten sich auch Mathys Jaubert und Dani Juncadella an den Testfahrten in Portugal. Die beiden Piloten, die im Rahmen des Genesis Magma Racing Trajectory Programms in der LMP2 antreten, gewöhnten sich schnell an die Geschwindigkeiten des leistungsstärkeren GMR-001 und bestätigten mit ihrer Performance die Entscheidung der Teamleitung. Ihr Feedback brachte neue Perspektiven, bestätigte aber auch die Rückmeldungen der anderen Fahrer André Lotterer und Pipo Deranie.
„Die erste Fahrt mit dem GMR-001 war etwas ganz Besonderes“, so Mathys Jaubert. „Das Auto hat viel mehr Leistung als alles andere, was ich bisher gefahren bin. Gleichzeitig ist er sehr leicht zu fahren und es ist einfach, einen Rhythmus zu finden. Es war wie ein Traum. Seit meiner Kindheit wollte ich in der Königsklasse des Langstreckensports antreten und nun bin ich sehr glücklich, ein Teil des Teams zu sein und mir das Cockpit mit großartigen Fahrern wie Dani, Pipo und André zu teilen.“
„Mathys und ich können als neue Fahrer eine Menge wertvolles Feedback liefern“, ergänzt Dani Juncadella. „Auch wenn ich bisher keinerlei Erfahrungen in der Hypercar-Klasse habe, habe ich bei meinen vielen Einsätzen für verschiedene Hersteller im Langstreckenmotorsport bereits eine Menge erlebt. Daher kenne ich dieses Umfeld im Hochleistungsmotorsport und kann diese Erfahrungen mit in unsere Entwicklung einbringen.“
„Mathys und Dani waren begeistert, als sie zum ersten Mal hinter dem Steuer des GMR-001 Platz nehmen durften“, sagt Gabriele Tarquini, Sportdirektor von Genesis Magma Racing. „Sie haben ihre Einsatzzeiten wirklich genossen. Und sie haben großartige Arbeit geleistet, vor allem vor dem Hintergrund, dass diese Strecke für Fahrer sehr anstrengend ist. Sie haben uns viel wertvolles Feedback geliefert, was uns in unserer Entwicklung weiterhilft.“
In den nächsten Testphasen liegt der Schwerpunkt darauf, bei allen Bedingungen die maximale Leistung aus dem GMR-001 herauszuholen. Anschließend stehen weitere Dauerläufe und Funktionstests auf dem Programm, um das Team auf sein Renndebüt vorzubereiten.
„Bei unseren nächsten Tests steht die Maximierung der Leistung im Fokus“, sagt Chefingenieur Justin Taylor. „Wir nutzen unterschiedliche Kalibrierungen, Software und Teile und geben weiter Gas in der Entwicklung. Dann können wir bei unserem nächsten Dauertest alles in der Praxis überprüfen.“